Die Suche der Plüschis

Das kleine Plüschteufelchen saß in der Ecke und weinte bitterlich.

 

“Was bist du nur für ein Teufelchen? Sitzt hier in der Ecke und heulst. Was ist los mit dir?”, fragte Vater Teufel wütend.
Das kleine Teufelchen schniefte: ”Es ist nur, weil alle immer mit dem kleinen Plüschrehlein spielen wollen, weil es so niedlich ist. Ich bin traurig weil keiner mit mir spielt. Dabei sagt Mama immer zu mir, dass ich niedlich bin, aber die anderen sagen alle, dass ich so doll nach Schwefel stinke und deshalb wollen sie nichts mit mir zu tun haben.”
“Teufel müssen nach Schwefel stinken, mein Sohn. Aber, du darfst dir das nicht gefallen lassen. Du bist ein Teufel und ein Teufel lässt sich nie etwas gefallen. Du musst dich wehren. Zeige den anderen, dass du klüger und stärker bist.” Die Augen von Vater Teufel leuchteten gefährlich.
“Und wie soll ich das machen Papa?”
“Schaff einfach das Reh weg. Wenn es nicht mehr da ist, dann kann keiner mit ihm spielen”, sagte Vater Teufel verwandelte sich in einen Drachen und verschwand eine stinkende Feuerrauchwolke hinter sich her ziehend, in der Hölle.


“Ich glaube Papa hat recht”, sagte das kleine Teufelchen zu sich. “Ich werde das Rehlein einfach verstecken.”
Das Teufelchen suchte das kleine Rehlein und als er es endlich im Wald gefunden hatte, sagte er zu ihm:” Komm mit, ich will dir etwas Wunderschönes zeigen.”

Das kleine Rehlein vertraute dem Teufelchen und ging mit. Sie liefen an der Wiese vorbei, dann  am Bach und dann am Ende des Waldes, da wo die Straße ist, die in die große Stadt führt, ließ er das Rehlein zurück.
“Setz dich hier unter den Strauch Rehlein, ich komme gleich wieder und dann zeige ich dir etwas Wunderschönes. Du darfst aber nicht weg gehen.”


Gesagt getan, das Rehlein setzte sich und das kleine Teufelchen verschwand. Es ging zu den anderen Plüschtieren aber, obwohl das kleine Rehlein nicht da war, wollte immer noch keiner mit dem Teufelchen spielen. Da weinte es ganz doll und ging traurig weg.
Nach einer Weile vermissten die Plüschis das Rehlein und begannen es zu suchen. Der braune Dackel Leo fragte den Gelben Flatty: “Hast du das Rehlein gesehen?”
“Nein”, sagte Flatty. “Ich habe es nicht gesehen, aber frag doch mal den Hund Jack.”
“Jack hast du das Rehlein gesehen?”
“Nein”, sagte Jack. “Ich habe es heute nicht gesehen, aber frag doch mal den blauen Hasen Kika.”
“Kika, hast du das Rehlein gesehen?”
“Nein”, sagte Kika. “Ich habe es nicht gesehen.”
Voller Sorge suchten die Tiere überall, aber das Rehlein war nicht zu finden.
Da beschlossen sie den Adler zu fragen. Der saß auf einem hohen Ast und sonnte sich.


“Adler”, sagte der blaue Hase. “Du hast doch die tollsten Augen der Welt. Du kannst ganz weit sehen. Weißt du nicht wo unser Freund das Rehlein ist? Kannst du uns nicht suchen helfen?”
Der Adler ließ sich nicht zweimal bitten. Er schwang sich aus dem Baum in die Lüfte.

Er sah sich um und endlich entdeckte er das Rehlein am Ende des Waldes, dort wo die Straße ist, die in die große Stadt führt. Die Tiere liefen ganz schnell zum Rehlein und waren glücklich als sie es gefunden hatten und sie fragten warum es dort allein unter dem Strauch gesessen hatte. Das Rehlein sagte: “Das Teufelchen hat gesagt dass ich hier warten soll. Es will mir etwas Wunderschönes zeigen und deshalb kann ich hier nicht weggehen.”
Jack sagte: “Doch, du kannst weggehen. Kommt wir suchen gemeinsam das Teufelchen und fragen es, was das Wunderschöne ist.”


Die Tiere liefen los und nach einer Weile fanden sie es. Das kleine Teufelchen saß traurig unter einem Busch und weinte.

“Warum weinst du?”, fragte das Rehlein.
“Ich weine, weil keiner mit mir spielen will”, sagte das Teufelchen.
“Ja, dass ist wirklich ein Problem. Du stinkst so doll, dass man es nicht aushalten kann”, Flatty rümpfte  die Nase.
“Wir müssten irgendetwas etwas finden, das du nehmen kannst, damit du nicht mehr so stinkst”, sagte Kika.
Die Plüschis setzten sich in eine Runde und dachten so doll nach, dass ihnen fast die Köpfe qualmten.
“Wir müssten irgend ein Kraut finden”, sagte Flatty. “Lasst uns im Garten suchen.”
“Au ja!”, riefen die anderen Plüschis und gleich rannten alle los und rochen an jeder Pflanze.
“Ich hab sie gefunden”, rief Leo. “Es ist Pfefferminze! Pfefferminze riecht wie Zahnpasta. Pfefferminze riecht wie Kaugummi. Pfefferminze riecht wie Tee.”
“Das ist genau das Richtige”, sagte Flatty und dann pflückten sie die Pfefferminzblätter und kochten einen Tee für das kleine Teufelchen. Es trank den Tee, putze sich die Zähne mit Pfefferminz Zahnpasta von Jack und kaute fleißig den Kaugummi, den Kika aus seinem Geheimfach geholt hatte.


Nun war das kleine Teufelchen nie mehr allein, denn jetzt wollten alle mit ihm spielen, weil er immer so prima Ideen für die tollsten Streiche hatte. Und von nun an war das kleine Teufelchen genauso glücklich wie die anderen Plüschis.

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